By - - Kommentare deaktiviert für „Brigitte, ich hasse dich!“ – Frau Kebekus spricht uns aus der Seele

MagazineEs gibt unzählige Frauenzeitschriften, die sich mit den unterschiedlichsten Problemen befassen und Tipps zur Mode, zur Figur, zum Liebesleben und zur Kindererziehung geben. Die Zeitschrift „Brigitte“ feierte nun ihr 60-jähriges Bestehen und ließ aus diesem Anlass 60 verschiedene Leserinnen zur Sprache kommen. Die Komikerin Carolin Kebekus überraschte jedoch mit ihrer Aussage.



Frauenzeitschriften üben Druck aus

Carolin Kebekus, die bekannterweise nie ein Blatt vor den Mund nimmt, schrieb in ihrer Kolumne kurz und bündig: „Brigitte, ich hasse dich!“ Sie begründet dies mit der Behauptung, dass Zeitschriften wie Brigitte bei ihren Leserinnen ein schlechtes Selbstbild produzieren. Frauenzeitschriften loben Prominente, die nach der Geburt ihres Kindes in Rekordzeit wieder ihre Traummaße zeigen können. Außerdem vermitteln die ständigen Diättipps und Methoden zum Abnehmen den Frauen, dass sie zu dick sind. In der Zeitschrift seien nur makellose Frauen mit perfekten Gesichtern abgebildet. Frauen werde von diesen Zeitschriften eingeredet, dass sie Cellulite haben, schlechte Haut und zu dünne Haare. Profitieren würde davon die Kosmetikindustrie. Nicht umsonst ist in der Brigitte sehr viel Reklame zu neuen Produkten zu finden.

Frauen sollen perfekt sein

Doch Frauen müssen nicht nur schön sein; sie sollen auch studiert haben, im Beruf erfolgreich sein und möglichst eine Abteilung bzw. eine eigene Firma leiten, ein Haus bauen und auch noch Kinder großziehen. Dass eine Frau dazu noch eine perfekte Köchin und Gärtnerin sein muss und zudem noch ihre eigene Garderobe entwerfen und ihr Zuhause stets vorzeigbar sein soll, ist selbstverständlich. Kebekus sagt jedoch ganz klar, dass diese Erwartungen überzogen sind. „Wann soll ich das denn alles machen?“ fragt sie zu Recht. Obwohl die Komikerin in ihrer Kolumne zu harten und teilweise derben Worten greift, möchte sie nicht von ihrer Botschaft ablenken: Diese Entwicklung ist gefährlich. Nicht umsonst sind so viele Frauen frustriert, da sie niemals diesem Idealbild entsprechen können.

Die Traumwelt der Zeitschriften

Wer gerne Frauenzeitschriften liest, kann darin durchaus den einen oder anderen guten Tipp finden. Wichtig ist jedoch, alles nicht zu ernst zu nehmen. Ein Sprichwort lautet: Papier ist geduldig. Das trifft vor allem auf Frauenzeitschriften zu. Schließlich geht es dabei nicht vorwiegend um das Wohl der Leserinnen, sondern um die Auflage und die Einnahme durch Werbeeinnahmen. Dies sollte von keiner Leserin vergessen werden!

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