By - - Kommentare deaktiviert für Chemie in der Mode: Muss das rein?

Neue Jeans, Blusen und Jacken bestehen in der Regel aus Baumwolle mit einem Kunstfaseranteil. Leider kaufen Verbraucher auch viele schädliche Chemikalien mit, die sich in der Kleidung verstecken. Warum ist das so – und gibt es Alternativen?

Schädliches in importierten Textilien

Während in Deutschland Hersteller von Kleidung auf Chemie zum Glätten und das Weichmachen von Stoff verzichten, sieht das bei importierten Textilien ganz anders aus. Die oft sehr günstigen Jacken, Hosen, T-Shirts und Hemden werden in Bangladesch, der Türkei, China oder Myanmar hergestellt. Dabei werden nach wie vor Wasserstoffperoxid, Natriumhypochlorid und Natriumchlorid zum Bleichen genutzt. Dabei bilden sich erbgutschädigende, krebserregende Dioxine, die nicht auf die menschliche Haut gehören.

Ähnlich schädlich sind die sogenannten Azofarbstoffe. Sie kommen beim Färben der Kleidung zum Einsatz und können zu Augenirritationen, Hautproblemen und Schwellungen führen. Deshalb ist es wichtig, neue Kleidung erst einmal zu waschen, bevor sie das erste Mal getragen wird. Wer grundsätzlich auf Chemie in seiner Kleidung verzichten möchte, sollte sich ökologische Kleidung einmal näher anschauen. Die Öko-Kleidung ist frei von Schadstoffen und macht genauso eine gute Figur wie Textilien aus Billiglohnländern.

Im Trend: biologisch abbaubare Kleidung

Bereits seit längerem ist ökologische Kleidung in den Köpfen der Verbraucher angekommen. Die Textilien bestehen aus Bio-Leinen oder aus Fasern, die aus natürlichen Rohstoffen hergestellt sind. Sie heißen Lyocell, Modal oder Tencel. Der Clou: Bei der Entsorgung bauen sich diese Stoffe innerhalb von wenigen Monaten bis zu einem Jahr vollständig ab.

Eine gute Nachricht für die Umwelt gibt es auch bei Outdoor-Textilien: Bisher waren viele dieser Kleidungsstücke mit fluorierten Chemikalien belastet. Die auch unter dem Kürzel PFC bekannten Stoffe gelangen bei der Herstellung in die Umwelt. Das ist problematisch, denn PFC ist biologisch nicht abbaubar. Die Folge: Die Chemikalie kann sich in Organismen anreichern. Zudem wird vermutet, das PFC krebserregend ist und den Hormonhaushalt sowie das Immunsystem schädigt.

Dabei geht es auch ohne PFC: Ein Greenpeace-Test von Outdoor-Bekleidung hat gezeigt, dass immerhin vier von 40 Artikeln ohne die fluorierten Chemikalien auskommen. Als Reaktion auf eine Kampagne der Umweltorganisation verzichten bereits mehrere Hersteller von Outdoor-Kleidung auf den gefährlichen Stoff.

Bildquelle: Thinkstock, 1980528, iStock, Justin Sullivan

Werbung