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Neu Delhi – Am Welt-Yoga-Tag (21. Juni) kommen normalerweise massenhaft Leute zusammen und grüßen die Sonne. Vor zwei Jahren gab es laut Guinness gar die größte Yoga-Lektion aller Zeiten. Mehr als 100.000 Menschen kamen dazu in der nordindischen Millionenstadt Kota zusammen.

Doch dieses Jahr wird ein neuer Rekord schwierig. Er könnte sogar in Corona-Zeiten fatale Folgen haben – gerade in Indien mit momentan rund 10.000 Neuinfektionen täglich. Und auch in Deutschland feiern die meisten Yogis den Tag wohl notgedrungen im kleinen Kreis. Hier nun sieben Fakten rund ums Yoga:

– Warum
Welt-Yoga-Tag: Den Tag hatte Indiens Premierminister Narendra Modi 2014 bei den Vereinten Nationen vorgeschlagen. Der hindunationalistische Politiker ist überzeugter Yogi mit eigenem
Yoga-Youtube-Kanal. Er präsentiert Yoga als einen Weg zu mehr Gesundheit und Frieden. Doch für Modi ist Yoga auch Soft Power und Nationalstolz. Dieses Jahr veranstaltet die indische Regierung einen Blogger-Wettbewerb. Teilnehmer sollen dabei erklären, wie Yoga ihr Leben beeinflusst. Für Gewinner gibt es Preise im Wert von bis zu 2500 Dollar. Besonders in den ersten Jahren kritisierten muslimische Gruppen im mehrheitlich hinduistischen Indien und anderen Ländern den Tag. Sie sahen die beliebte Sonnengruß-Pose als hinduistische Religionspraktik, auch weil im Hinduismus die Sonne als Gott gilt.

– Ursprung: Yoga ist mehr als nur Dehnen oder akrobatische Übungen. Es ist eine Philosophie, die auch Meditation und Atemübungen beinhaltet. Sie wurde vor mindestens 5000 Jahren im Gebiet des heutigen Indiens erfunden. Die Übungen sollen innere Harmonie und den Gleichklang mit der Natur fördern.

– Gesundheit: Yoga kann gesund sein, wie mehrere Studien zeigen. Es kann etwa gewisse Verbesserungen bei Rückenschmerzen und Asthma mit sich bringen, schreibt das Forschungsnetzwerk
Cochraine. Regelmäßiges Yoga wirke auch entspannend und stressreduzierend, schreibt der
Berufsverband der Yogalehrenden. Studien zeigten, dass Yoga bei vielen Erkrankungen positiv wirke, insbesondere bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Einschränkungen und Verletzungen des Bewegungsapparates sowie psychischen Erkrankungen.

– Hunde, Bier oder einfach nur nackt: Yoga liegt im Trend – und Yogis weltweit finden immer verrücktere Varianten es auszuüben. Beim Bier-Yoga etwa heißt es «Prooost» statt «Ooom». An Stelle eines «Sonnengrußes» gibt es den «Biergruß». Bierflaschen werden in die Übungen integriert – und getrunken. Beim Nackt-Yoga finden die Teilnehmer, dass man so den Körper lieben lernt und zudem am besten sieht, wenn nach ein paar Wochen Training kleine Fettpolster verschwinden. Außerdem gibt es diese Variante: das sogenannte Hunde-Yoga, bei dem sich lediglich die Hundebesitzer anstrengen und sich etwa im Sitzen über die Beine beugen und dabei den Hund kraulen. Alternativ gibt es auch Ziegen-Yoga. Und beim Lach-Yoga ist das Ziel, gemeinsam in der Gruppe zu lachen.

– Deutsche Yogi: Frauen in Deutschland machen deutlich lieber Yoga als Männer. Nach einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Berufsverbands der Yogalehrenden praktizieren die Sportart neun Prozent aller Frauen und ein Prozent der Männer. Singles oder Leute in Partnerschaften ohne Kinder und mit höherer Schulbildung machen dabei öfter Yoga.

– Yoga als Schulfach: In Nepal müssen Schüler künftig Yoga lernen – sobald die Schulen wieder öffnen. Im neuen Lehrplan für Grundschüler und Schüler von weiterführenden Schulen sind Yoga-Übungen sowie Texte zu Yoga vorgesehen, hieß es von der zuständigen Behörde. Ältere Schüler sollten sich zudem noch tiefer auf Yoga und die traditionelle Heilkunst Ayurveda spezialisieren können. Die Lehrplanänderung stößt aber wie der Welt-Yoga-Tag auf Kritik von einigen Muslimen. Sie sind im mehrheitlich hinduistischen Nepal eine Minderheit.

– Älteste Yoga-Lehrerin: Auch mit 95 Jahren hat die Kanadierin Ida Herbert noch Yoga unterrichtet und dafür 2012 einen Eintrag ins
Guinness-Buchs der Rekorde erhalten. Demnach ist ihr Geheimnis für ein langes Leben Junkfood zu vermeiden, im Garten zu arbeiten und ein Glas Sherry nach dem Essen.

Fotocredits: Sebastian Gollnow
(dpa)

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