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Berlin – Sie zippen, sie drücken, sie quetschen und stechen: Die wenigstens Frauen haben BHs in ihrem Schrank, die ihnen rundum passen.

«Wir stellen fest, dass 80 Prozent der Frauen die falsche BH-Größe tragen», sagt Bernd Neundorf, Markenbotschafter von der Lingerie-Firma Chantelle. Vor allem die falsche Unterbrustgröße ist das Problem. Markenfirmen geben Tipps zum Kauf:

PASST DAS KÖRBCHEN?

Diese Kenngröße ist noch einfach, sagen die Experten. Man könne am Cup deutlich erkennen, ob ein BH passt oder nicht. Der Bügel sollte die Brust komplett umschließen, erklärt Alexandra Schulz, Produkt Managerin von Skiny. «Drückt er ein oder ist er zu groß, hat man ganz klar das falsche Cup.» Das Gleiche gilt für das Material der Schale selbst: Es sollte weder die Brust quetschen noch drücken, aber auch nicht von ihr abstehen. Wenn sich eine winzige Lücke nicht vermeiden lässt, rät Hersteller Mey, ein Push-Up-Modell zu probieren. Durch die Polsterung wird die Lücke geschlossen.

In jedem Fall raten die Experten, viel anzuprobieren. «Denn die weibliche Brust ist so unterschiedlich wie die Frauen selbst», betont Schulz. Manche Unternehmen bieten einfach nicht das Richtige für die jeweilige Person an. «Jede Marke entwickelt ihre eigenen Schalen.» Wer passende BHs bei einer Markenfirma gefunden habe, könne davon ausgehen, dass auch deren weitere Kollektionen passen werden. Denn in der Regel arbeiten die Firmen laut Schulz langfristig mit den gleichen Passmodels.

REICHT DIE UNTERBRUSTWEITE?

Die Unterbrustweite ist die wichtigste Größe für den BH – und das, was die meisten falsch machen. Nicht die Träger stützen den Hauptteil des Gewichts der Brust ab, sondern das Stoffband um den Oberkörper. Das Problem: «Ob das Körbchen passt, kann eine Frau meist noch gut einschätzen», erklärt Neundorf. Doch beim Unterbrustband liegen viele daneben – vor allem wegen einer oftmals falschen Selbsteinschätzung: «Tendenziell tragen viele Frauen nicht zu enge BHs, sondern zu weite.» Dass der BH eigentlich zu weit ist, ist sogar dann der Fall, wenn der Stoff im Rücken in die Haut einschneidet.

Das kann zwar auch an einer zu kurzen Unterbrustweite liegen, aber meist liegt die Schale wegen des zu weiten Stoffbandes unter der Brust nicht optimal an. Das Körbchen sackt dann nach unten ab. «Der BH ist dann den Kundinnen auch hinten keine Stütze», erläutert Neundorf. Er zieht dann meist nach oben und schneidet ein.

So kommt es auch, dass Frauen oftmals eine zu kleine Schale bei zugleich zu großer Unterbrustweite wählen – denn beides steht in Abhängigkeit zueinander. «Eine 85B ist auch eine 70E – und sitzt meist besser», gibt der Experte zu bedenken.

Neundorf rät daher, den Sitz des Unterbrustbandes besonders zu kontrollieren. Erster Orientierungspunkt ist der Steg – das Element zwischen den beiden Körbchen. Er sollte nicht abstehen, bestmöglich sogar direkt auf der Haut anliegen, erklärt Neundorf. Das kann man nur durch Anprobieren herausfinden. Denn je nach BH-Design liegt der Steg auf einer anderen Höhe. Passt diese nicht zur eigenen Brustform, steht der Steg ab.

Zweiter Orientierungspunkt ist die seitliche Position des BHs. Also wo sich der Verschluss, die Seitenteile und die Körbchen beim Blick in den Spiegel befinden. Sie sollten eine waagrechte Linie um den Körper bilden. Auch so lässt sich kontrollieren, ob der BH richtig an der Unterbrust sitzt. Die Schalen dürfen nicht nach unten und die Rückenteile nicht nach oben gezogen werden.

Wenn die Rückenteile dennoch einschneiden, kann das am Material liegen. Es dehnt sich unter Umständen zu stark. Und auch das Bindegewebe beeinflusst den Sitz des BHs – nicht nur das der Brust, sondern auch des Rückens. Ist letzteres schwach, braucht man eine bessere Stütze. «Hier ist wiederum ein größerer Cup von Vorteil», gibt Neundorf als Tipp. Bei einem D-Cup ist oftmals der Stoff am Rücken doppelt so breit wie bei einem B-Cup, und hält entsprechend besser. Neundorf bringt es auf den Punkt: Je größer das Körbchen ist, umso komfortabler sei meist auch der Rücken. Auch hier gilt wieder: «Eine 85B ist auch eine 70E.» 

Fotocredits: Christin Klose,Christin Klose,Christin Klose
(dpa/tmn)

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