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Auf tierische Produkte zu verzichten, liegt nicht nur in punkto Ernährung im Trend. Auch in der Modebranche spielt veganes Material eine zunehmende Rolle. Doch was macht ein Kleidungsstück vegan?

Wer sich vegan kleiden möchte, darf natürlich keine Produkte aus Pelz, Leder oder Wolle wählen. Viele Menschen denken, dass Leder ein Abfallprodukt ist und liegen damit falsch. Denn die Produktion von Leder ist ein lukratives Massengeschäft. Zwar stellt Leder in Deutschland tatsächlich ein Nebenprodukt der Fleischindustrie dar.

Fragwürdige Praktiken in Australiens Schafzucht

Wenig bekannt sind die Umstände der Wollproduktion. So berichtet die Tierrechtsorganisation PETA über die größte Wollzuchtnation Australien. Schafe werden hier häufig von Fliegenmaden befallen. Um diesen Befall zu stoppen, hat sich in Australien eine Praxis etabliert. Für das Mulesing werden den Schafen angeblich ohne Betäubung Hautlappen rund um den Schwanz herausgeschnitten.

Auch Seide ist ein tierisches Produkt. Sie wird aus dem Kokon der Seidenraupenlarve gewonnen, die hauptsächlich in China gezüchtet wird. Über die Praktiken ist wenig bekannt. So ist es auch wieder PETA, die über eine grausame Praxis berichtet, bei der die Larven lebendig in kochendes Wasser geworfen werden, um sie ohne komplizierte Handarbeit von dem Seidenfaden zu trennen.

Daunenfedern sind meist ein Nebenprodukt der Gänsezucht – und diese steht immer wieder im Fokus der Kritik. Die Stopfleberzucht ist eine bekannt brutale Praxis, für die die Gänse gefesselt und mit Nahrung vollgestopft werden, damit ihre Leber schneller wächst. Tierschutzorganisationen haben außerdem Beweise gesammelt, die belegen sollen, dass Gänsen die Federn zuweilen bei lebendigem Leibe ausgerupft werden.

Achtung bei den Details

Verbraucher, die sich konsequent vegan kleiden möchten, sollten auch auf die Details achten. Im Zuge des Patch-Trends zum Beispiel finden sich manchmal kleine Lederaufnäher auf der Kleidung. Auch Perlmuttknöpfe stammen von Tieren. Die Praxis, die das Perlenwachstum bei Zuchtmuscheln anregt, steht ebenfalls in der Kritik. Außerdem können tierische Bestandteile auch in Klebestoffen stecken, die zur Kleiderherstellung verwendet werden.

Wer sich vegan kleiden möchte, muss also aufmerksam shoppen. Leider gibt es in Deutschland noch kein einheitliches Siegel für vegane Kleidung. Es ist jedoch hilfreich, die Herstellerinformationen aufmerksam zu lesen. Darüber hinaus gibt es Labels, die sich auf die Produktion von veganer Mode spezialisiert haben.

Bild: Pixabay, 2591241, StockSnap