By - - Kommentare deaktiviert für Sauna-Knigge: Wie nackig ist nackig genug?

Neuruppin – Wenn draußen die Kälte klirrt, gibt es für manche nichts Schöneres, als in der Sauna zu schwitzen. Wer noch nie oder lange nicht mehr in einer öffentlichen Sauna war, droht jedoch in das eine oder andere Fettnäpfchen zu treten. Wie Sie den Besuch gesund und ohne Peinlichkeiten überstehen:

1. Zeit nehmen

Runterkommen, entspannen, abschalten – darum geht es beim Saunieren. Deswegen sollte sich Zeit nehmen, wer einen
Saunabesuch plant. Rund drei Stunden empfiehlt Torsten Kukuk, Saunameister in der Fontane-Therme im brandenburgischen Neuruppin.

2. Nicht übertreiben

Manch einer meint, er müsse seine Eintrittskarte «absaunieren». «Das ist aber nicht Sinn der Sache», sagt Saunaexperte Wolfgang Bartl aus Österreich. Mehr als zwei bis drei Saunagänge verkraftet der Körper in der Regel schlecht. «Die Sanduhr ist eine gute Richtschnur», sagt Lutz Hertel vom Deutschen Wellness Verband: Mehr als 15 Minuten sollte niemand schwitzen.

3. Vorher duschen

Erst schwitzen, dann den Schweiß abduschen – oder? Nein! «Die Saunakabine bitte sauber betreten», sagt Bartl. Geduscht wird also vorher und hinterher.

4. Sauniert wird nackt

Mit kaum etwas macht man sich hierzulande in der Sauna unbeliebter als mit Badebekleidung auf der Bank. Fast überall gilt das Nackt-Schwitz-Gebot. Auch Badelatschen bleiben draußen. Wer nicht nackt mit fremden Menschen in einem Raum sitzen möchte, kann sich ein Baumwolltuch um den Brustkorb oder die Hüften schlingen. Zusätzlich brauchen Saunagänger ein langes Handtuch.

5. Rücksicht nehmen

In der öffentlichen Sauna herrscht Ruhe. Wer hier laut den nächsten Geschäftstermin oder die Planung für die anstehende Geburtstagsparty bespricht, erntet garantiert böse Blicke. Zur Rücksichtnahme gehört auch, dass man niemandem zu nah auf die Pelle rückt. Beim Platznehmen also auf etwas Abstand zum Nebenmann achten.

6. Abkühlung nicht vergessen

Während die meisten die wohlige Wärme mögen, scheut sich manch einer vor der Abkühlung anschließend. «Die ist aber entscheidend für den Effekt des Saunabadens», sagt Hertel. Die Blutgefäße werden in der Hitze weit gestellt, danach sollen sie sich durch den Kältereiz wieder zusammenziehen – so härtet man den Körper ab.

7. Geruht wird nicht nackt

Wer einen Saunabesuch plant, sollte neben Handtüchern auch einen Bademantel mitbringen, rät Hertel. Denn während die Saunakabine und die Duschen textilfreie Bereiche sind, gilt das für die Ruheräume nicht. Hier ist man im Bademantel optimal gekleidet.

8. Bei Krankheit ist die Sauna tabu

Vorbeugend ist Sauna eine super Sache, mit einer akuten Erkältung dagegen ganz und gar nicht. Erstens ist es für den Körper eine unnötige zusätzliche Belastung, sagt Hertel. Und zweitens verteilt man die Erreger dabei in der Kabine und steckt andere eventuell an. Auch mit akuten Entzündungen oder offenen Wunden sieht man besser vom Saunabesuch ab. Herzkranke sollten vorher ihren Arzt fragen.

9. Kein Alkohol

Auch wenn so ein Weizenbier zwischen den Gängen verlockend erscheinen mag – Alkohol hat an einem Saunatag grundsätzlich nichts verloren. Flüssigkeitszufuhr ist dagegen gut und wichtig: Die Experten empfehlen Wasser, Fruchtsäfte und Tees. Dazu leichte Kost, auch am Abend.

Literatur:

Wolfgang Bartl: Gesund und fit durch Sauna. Saunaratgeber. Independently published. 157 Seiten. 9,72 Euro, ISBN 9781521936122.

Fotocredits: Christin Klose,Ricco Schubert,Marcus Wengenroth,Stefan Beiganz
(dpa/tmn)

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