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München – Der US-Internetkonzern Amazon entwirft jetzt Damenunterwäsche: Seit einigen Tagen ist das firmeneigene
Label Iris & Lilly am Start, wie Deutschland-Chef Ralf Kleber berichtete. Das Thema Eigenmarke sei für viele Modefirmen alltäglich – «für uns ein großer Schritt».

Abgesehen von komplett in Eigenregie entwickelten Marken kooperiert Amazon im Fashiongeschäft auch mit Stars und Sternchen wie Sarah Jessica Parker und Sylvie Meis. Die US-Schauspielerin vertreibt auf Amazon eine Schuhkollektion unter eigenem Namen, das niederländische Ex-Model ebenfalls Unterwäsche.

Zudem macht Amazon jetzt von Deutschland aus dem chinesischen Internetriesen Alibaba Konkurrenz. «Ich war in Peking und habe den deutschen Laden in China gelauncht», berichtete Kleber. 6800 Marken, die auf der Amazon.de-Webseite vertreten seien, bieten nun auch im Reich der Mitte ihre Produkte online an.

Die skurril klingende Ankündigung hat einen handfesten wirtschaftlichen Hintergrund: Deutsche Marken von Aptamil-Babymilchpulver bis zu WMF-Kochtöpfen sind in China sehr beliebt. Alibaba bietet deutschen Firmen seit geraumer Zeit die Möglichkeit, über chinesische Onlineshops direkt in die Volksrepublik zu verkaufen. Nun zieht Amazon nach, bietet aber im Gegensatz zu Alibaba einen eigenen Lieferservice, der sehr schnell sein soll – in ganz eiligen Fällen «zwei bis sechs Tage», wie Kleber sagte.

Deutschland sei für Amazon «nach wie vor der wichtigste Markt außerhalb der USA». In den deutschen Versandzentren arbeiten nach Klebers Worten mittlerweile 14 500 Mitarbeiter in Festanstellung. Seit 2010 habe das Unternehmen mehr als acht Milliarden Euro in Deutschland investiert, sagte der Amazon-Manager.

(dpa)

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